Bauarbeiten an der Pfarrkirche in Heimbach-Weis

Wie bereits im Vorjahr dargelegt, war die statische Ertüchtigung unseres Kirchturms zunächst gar nicht geplant, sondern nur im Zuge der Dachsanierung Gegenstand einer Inaugenscheinnahme. Hierbei stellte seinerzeit der zurate gezogene Tragwerksplaner massive konstruktive Probleme fest, die durch eine aufwendige Sanierung, maßgeblich durch die in der Ertüchtigung historischer Dachstühle versierte Zimmerei Rosenbaum aus Mayen, durchgeführt wurde. Dies geschah in zwei Bauabschnitten, zunächst 2022 durch das Aussteifen des gesamten Turmhelms und den Einbau diverser Ebenen, in 2023 und 2024 durch die Erneuerung bzw. Verstärkung der Schwellhölzer, der Kehlbalken, Sparren und Aufschieblinge. In diesem Frühjahr fand sie mit der Ergänzung der Schieferdeckung, der Anbringung einer neuen Entwässerung und dem Anstrich des Turmschaftes und final dem Abschlagen des Rundum-Gerüstes ihr Ende, wobei die gesamte Maßnahme mit rund 350.000,- € zu Buche schlug, die – mit Ausnahme des Anstrichs – zu 60% von Trier subventioniert wurden.

Nun steht in diesem Jahr und dem folgenden die eigentliche und dringend notwendige Dachsanierung an, die mit ca. 1 Mio. Euro kalkuliert ist.

Der Gerüstbau setzt Mitte August ein, zunächst auf der Nord- bzw. Hofseite der Kirche, um auf dem nördlichen Seitenschiff den asbesthaltigen Kunstschiefer abzunehmen und anschließend eine Dachöffnung zu installieren, wodurch die alte Mineralwolle oberhalb der abgehängten Holztafeldecke entsorgt sowie das Material für die Instandsetzung des Dachwerks eingebracht werden kann. Der Kunstschiefer wird Ende August/Anfang September abgenommen, die Säuberung des Speichers von Mineralwolle und Staub ab Mitte September vonstattengehen. Hierzu muss zuvor die Orgel eingehaust werden, damit sie nicht unter der Staubbelastung leidet und dann wieder aufwendig gereinigt werden müsste.
Anschließend werden auf die Balkenlage der Dachstühle aller drei Schiffe abschnittweise Arbeitsplattformen aufgebracht, damit die Zimmerer

alle schwachen Punkte der Dachkonstruktion gefahrlos ertüchtigen können. Die Untersuchung von Tragwerksplaner Martin Kreutz lässt erkennen, dass die Dachtraufen, Gesimse sowie Binder- und Balkenfußpunkte bzw. –auflagen in großen Partien zu erneuern bzw. zu ergänzen und verstärken sind. Gleiches gilt für die Sparren. Ob die komplette Schalung erneuert werden muss, stellt sich im Laufe der Arbeiten heraus.

Zur Ertüchtigung einer durch Kriegseinwirkung besonders geschwächten und nicht korrekt reparierten Binderkonstruktion müssen wahrscheinlich temporär im Innern der Kirche Gerüsttürme aufgestellt werden.

Im nächsten Schritt – also nach Beendigung der Zimmererarbeiten – wird neu gedämmt und das Außengerüst im Frühjahr des kommenden Jahres um die Giebel-, Süd- und Chorseite erweitert, so dass dann mit der Abnahme der alten Dacheindeckung begonnen und diese erneuert werden kann: auf dem Mittelschiff mittels Naturschiefer in Schuppenschablonendeckart, auf den Seitenschiffen mittels Stehfalzblechdeckung, in die auf der Südseite eine PV-Anlage integriert wird, um hierdurch den Pfarrbereich langfristig energetisch zu versorgen.

Für die Gerüststellung wurden etwa 70.000,- € angesetzt, die Zimmerarbeiten schlagen voraussichtlich mit etwa 250.000,- € zu Buche, die Entsorgung der alten Dachhaut und das Aufbringen der neuen (Naturschiefer und Metall) inklusive Entwässerung mit etwa 350.000,- €, besagte Dachraumreinigung mit 25.000,- €, der Trockenbau mit Rieselschutz und Wärmedämmung von 725 qm mit etwa 50.000,- € ebenso der Anstrich von etwa 1.300 qm Fassadenfläche. Weitere Gewerke – wie Elektroinstallation, Natursteinarbeiten, Kanalsanierung und Blitzschutz – belaufen sich auf etwa 40.000,- €, das Aufbringen einer Photovoltaikanlage auf dem südlichen Seitenschiff von ca. 24 kWp auf 36.000,- €.

Wie beim Turm auch, übernimmt das Bistum – mit Ausnahme des zum Schluss stattfindenden Außenanstrichs – 60% der Kosten.
Den Rest muss die Kirchengemeinde schultern.

Ein Ende 2023 an die Landesdenkmalpflege gestellter Zuwendungsantrag wurde kürzlich positiv beschieden, so dass der Anteil der Kirchengemeinde erfreulicherweise um 150.000,- €  aus Mainz geschmälert wird.

Dr. Reinhard Lahr, Vors. Verwaltungsrat

 

 

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