Überarbeitung der Stummorgel in Heimbach-Weis

Bereits 2016 hatte die Firma Klais aus Bonn im Rahmen ihrer Orgelwartung diese angeboten und über Magdalene Knopp, der das „Wohlbefinden unserer Orgel“ immer sehr am Herzen lag, den Verwaltungsrat informiert.
Da recht kostenintensiv, suchten wir nach Bezuschussungsmöglichkeiten, die sich 2018 aufgrund eines Denkmalschutzsonderprogramms von Bund und Land ergaben. Einem komplexen Antragsverfahren mit Würdigung des Orgelsachverständigen Klaus Evers und Fürsprache durch den MdB Erwin Rüddel folgte das Warten auf die Mittel des Landes, die nunmehr gänzlich ausgesetzt sind. Die Kosten belaufen sich auf rd. 86 Tsd. Euro, davon 31 Tsd. für Reinigungsarbeiten, 21,5 Tsd. für Nachintonation und Stimmung, 4,5 Tsd. auf div. technische Reparaturen, 6 Tsd. auf das Neubeledern der Bälge und annähernd 23 Tsd. auf die Überarbeitung der Orgelelektrik, die noch aus dem Jahr 1964 stammt, somit veraltet und brandgefährlich ist. Der Bund unterstützt uns dabei mit 30 Tsd. Euro.

In diesem Zusammenhang soll noch einmal kurz auf die Geschichte des wertvollen Instrumentes verwiesen werden: Am 21. März 1738 schloss der Rommersdorfer Abt Ludwig Coll mit dem Orgelbauer Johann Michael Stumm aus Sulzbach einen Vertrag zum Bau einer neuen dreimanualigen Orgel mit 33 Registern, die Anfang der 1740er Jahre auf der Empore der Abteikirche installiert wurde. Dort stand sie bis 1809, wurde dann von der Nassauischen Verwaltung an die Kirchengemeinde Heimbach verkauft und nach hier überführt. Einem Angebot des Emser Orgelbauers Schöler zufolge fehlten damals 560 Pfeifen, die die französischen Besatzer in den 1790er Jahren entwendet hatten. 1856 setzten sie die Neuwieder Orgelbauer Weil instand, reduzierten sie aber zu einer zweimanualigen Orgel. Das infolge Abnutzung, Wurmbefalls und Kriegsschäden fast unbrauchbar gewordene Instrument entdeckte 1960 Orgelforscher Dr. Franz Bösken und stieß 1964/64 eine tiefgreifende Restaurierung und Rekonstruktion durch die Bonner Orgelbaufirma Klais an. Zuletzt reinigte diese die Orgel 1995 und nahm kleinere Korrekturmaßnahmen vor.