Austauschen, vernetzen und gemeinsam Essen

„Futter(n) für die Seele“ startet in Heimbach-Weis

„Es handelt es sich um einen gemeinsamen Mittagstisch nach dem Gottesdienst, bei dem sich Menschen aus der Kirchen- und der Ortsgemeinde mit den heimischen Vereinen vernetzen und austauschen können“, erklärt Beate Zwick. Sie ist die Sprecherin der Gruppe „Lokale Kirchenentwicklung St. Margaretha (LoKE)“, die das Projekt initiiert hat.

„Seit 2019 haben wir uns viel mit unseren eigenen Kirchenbildern sowie mit den Sozialdaten beschäftigt und dabei festgestellt, dass die Zahl von alleinstehenden alten wie jungen Menschen im Verhältnis zu anderen Stadtteilen Neuwieds sehr groß ist und es Familienzuzüge durch ein Neubaugebiet gibt“, erklärt Beate Zwick. Jedoch fehle es an Verbindungspunkten. Die Corona-Pandemie habe ihr Übriges getan: Es gab kaum Möglichkeiten, sich zu begegnen und neue Menschen kennenzulernen. „Wir möchten Heimbach-Weiser, Ortsvereine und Kirche wieder näher zusammen bringen.“ Dafür setzt die Gruppe auf eine Art Dreiklang: Die Kirche stellt den Ort in Form des Pfarrheims, die unterschiedlichen Vereine bereiten die jeweilige Suppe vor und nach dem Gottesdienst essen alle Besucherinnen und Besucher in Gemeinschaft. Zeitgleich können Vereine Werbung in eigener Sache machen. „Für die Vereine schaffen wir so eine Gelegenheit, nach der Pandemie wieder neu durchzustarten, sich vorzustellen und gegebenenfalls noch neue Mitglieder zu gewinnen“, fasst Beate Zwick zusammen. Bei der Premiere war der 1. Möhnenverein Heimbach zu Gast. „Wir sind froh, uns präsentieren zu können“, berichtet Präsidentin Kathrin Lange. Die letzten zwei Jahre seien sie zum Stillstand gezwungen gewesen, jetzt gehe es aber wieder los und „wir sind auf engagierte Leute angewiesen.“

Gemeinschaft und Austausch nach dem Gottesdienst

Für Christa Caratiola aus Heimbach-Weis sind die Infos über den Möhnenverein nichts Neues, da sie selbst dort viele Jahre mitgemacht hat. Doch sie freut sich trotzdem über das neue Angebot. „Wir gehen jeden Sonntag in die Kirche, und es ist schön, danach noch zusammen zu kommen“, sagt sie und fügt mit einem Schmunzeln hinzu, „und ich muss mir keine Gedanken ums Kochen machen.“

Auch die anwesenden Gäste aus Indien loben das Projekt. „Es ist eine gute Idee, sich nach der Messe zu treffen. Das fördert Beziehung und Gemeinschaft“, sagt Bruder Georg Jacob. In seiner Heimat gebe es vergleichbare Angebote. „Dort kommen viele Familien mit allen Generationen zusammen. Es ist ein kleines Event, und es wird zusammen gekocht“, ergänzt Emmanuel Johnson aus Dehli. Auch Suppe? „Nein“, antwortet er lachend, „Curry und Reis.“

Der Kontakt nach Indien und Bolivien kam durch die Teilnahme am Projekt Lokale Kirchenentwicklung der Diözesanstelle Weltkirche im Bistum Trier zustande. Seit 2019 engagiert sich eine ehrenamtliche Gruppe von sechs Gemeindemitgliedern in diesem Bereich. „Die Idee hinter der lokalen Kirchenentwicklung: Menschen leben ihren Glauben im Alltag beziehungsweise in der Nachbarschaft. Das heißt, in der Nachfolge Christi unterwegs zu sein. Darunter verstehen wir, zu schauen, was man in seinem direkten Umfeld verbessern kann“, berichtet Beate Zwick. Der Mittagstisch sei als ein missionarisch-diakonischer und partizipativer Ansatz von Kirche zu verstehen und durch das Konzept der Basisgemeinden in Lateinamerika und Indien inspiriert.

Bei einem Resonanzbesuch waren Vertreter aus Bolivien und Indien in den vergangenen zwei Wochen eingeladen, Ergebnisse im Gemeindeleben der Pfarrei Heimbach-Weis-Gladbach und in weiteren Orten im Bistum Trier aus den vorangegangenen Begegnungen zu erleben.

Weitere Informationen zu den nächsten Terminen von „Futter(n) für die Seele“ am Sonntag, 3. Juli und 23. Oktober im Pfarrheim St. Margaretha (Burghofstraße 1a) in Neuwied Heimbach-Weis von 11.30 bis 14.30 Uhr gibt es unter Tel.: 02622-82465. Näheres zur Lokalen Kirchenentwicklung im Bistum Trier gibt es hier https://www.weltkirche.bistum-trier.de/themen/lokale-kirchenentwicklung/

(jf)

Quelle: https://www.bistum-trier.de/news-details/pressedienst/detail/News/austauschen-vernetzen-und-gemeinsam-essen/
Fotos: Julia Fröder

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