Neues von LoKE – Lokale Kirchenentwicklung

Wir haben viel erfahren über das Leben der Basisgemeinden in Bolivien und Indien: Menschen eines Wohnviertels, die sich mit ihren Familien zu Hause treffen, dort gemeinsam beten, das Wort Gottes auf sich wirken lassen und gemeinsam daraus Handlungslinien für ihren Alltag ableiten. Menschen, die sich in Notlagen und Krisen unterstützen. Menschen, denen neben dem Teilen der frohen Botschaft aber auch das gemeinsame Feiern und Essen wichtig ist. Menschen, die gerne zeigen, dass sie auf Gott, Jesus und die Heilige Geistkraft vertrauen und sich aktiv in ihrer Pfarrei ehrenamtlich engagieren.

Gerne berichten wir von den Wahrnehmungen unserer indischen und bolivianischen Gäste. Sie waren von der wunderschönen deutschen Landschaft und der Aufnahme in unserem Haushalt begeistert und genossen auch die Begegnungen mit Oliver Seis und Michael Jung, der Basisgemeinde Neuwied, den Menschen beim Futter(n) für die Seele, beim Bibelteilen und dem Abend der Begegnung und nicht zuletzt die Begegnung bei der kfd-Hausenborn-Wanderung. Sie gaben aber auch ihrer großen Verwunderung darüber Ausdruck, dass alle Menschen nur hinten in der Kirche sitzen, anstelle möglichst nah am Altar, dass Gemeinschaft in ihren Ländern auch heißt, nach dem Gottesdienst noch zusammenzustehen und mit Gästen, die man nicht kennt, in Austausch zu kommen. Sie hatten eigentlich darauf gehofft, auf interessierte Menschen zu treffen, mit denen sie über Land, Leute und ihren Glauben sprechen könnten. Sie nahmen deutlich wahr, dass wir zwar alle schrecklich aktiv sind, dass Ehrenamtliche aber - ihrer Meinung nach – deutlich zu wenig hauptamtliche Begleitung und Wertschätzung erfahren. Was ihnen auch auffiel, war, dass sich die Menschen hier für die wesentlichen Dinge des Lebens augenscheinlich nur wenig Zeit nehmen, geschweige denn sie genießen. Niemand achtet auf ein Wegkreuz, bei der Besichtigung eines Kirchengebäudes hält niemand inne, um zu beten, Gottesdienste wirken trotz imposanten Orgelspiels statisch; im Alltagstrubel wird die Schönheit der Umgebung gar nicht gesehen….

Warum trennt ihr so stark Glaube und euren Alltag? Wo sieht man bei euch die Freude am Glauben? Und wie erkennt ein Dritter, dass ihr in der Nachfolge Jesu unterwegs seid?

Dies sind Fragen, die sicherlich jeden von uns betreffen und über die es lohnt, nochmals miteinander ins Gespräch zu kommen.

Eigentlich wäre das für den 3. Juli 2022 angesetzte Futter(n) für die Seele ein geeigneter Ort hierfür. Allerdings wird dies aus organisatorischen Gründen ausfallen, da sich leider kein Ortsverein für diesen Tag angemeldet hat.

Freuen Sie sich daher schon jetzt auf Sonntag, den 23.10.2022 – Futter (n) für die Seele. Zu diesem Termin haben bereits mehrere Vereine ihre Teilnahme zugesagt.

 

Für das LoKE-Team Beate und Peter Zwick

 

 

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