Weihnachtsgruß
Das liegt an der gefühlten Lage, dass vieles immer schlechter wird, Sicherheit und Versorgung mehr in Frage stehen denn je. Nicht zuletzt die Kriege in der Ukraine und im Heiligen Land stellen uns vor die Frage, wie das alles weitergehen soll. Dort wo nach der Botschaft des Evangeliums an Weihnachten Engel den Frieden verkündet haben, bringen derzeit Raketen und Drohnen Tod und Verderben.
Und dennoch, oder gerade deshalb MÜSSEN wir Weihnachten feiern. Denn das, was wir dort feiern, ist ja nicht die schon vollendete Harmonie und der Weltfriede – auch wenn die kommerzielle Vermarktung des Weihnachtfestes das suggerieren. Wir feiern die Menschwerdung Gottes in aller Konsequenz. Und das besagt, dass wir an einen Gott glauben, der sich an unserer Seite genau in diese Welt und auf diese Menschheit einlassen will. Nicht um mit Machtworten alles heil zu machen, sondern um uns zu gewinnen, dass wir in seinem Sinn Menschen sind und werden: Menschen, die aufeinander achten, die miteinander nach friedlichen Wegen des Zusammenlebens suchen, die Interessenkonflikte friedlich
lösen und so dem Frieden dienen.
Niemand von uns kann das im politischen und weltweiten Zusammenhang direkt bewirken. Aber wir können den Glauben bezeugen, dass das alles möglich ist, wenn wir uns diesem Gott anvertrauen.
Das ist unser Fest der Weihnacht und gleichzeitig unser Beitrag zum Frieden in der Welt. Ja, es erscheint klein und unscheinbar, wir dürfen aber die Hoffnung nicht verlieren, nicht für uns selbst und unser persönliches Umfeld und auch nicht für die Schöpfung als Ganzes.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und mir selbst ein gesegnetes Weihnachtsfest. Lassen Sie uns unseren Glauben (auch in den besonderen Gottesdiensten zum Fest und zum Jahreswechsel) feiern. Trotz allem haben wir allen Grund dazu.
So grüße ich Sie ganz herzlich
Ihr Pastor
Peter Dörrenbächer